Antwort zu Shiatsu und Sei-ki

Antwort zu Shiatsu und Sei-ki

Antwortbrief von Oskar Peter zum Artikel Shiatsu und Sei-ki

 

In persönlichen Gesprächen zeigte sich Akinobu Kishi (1949–2012) mir gegenüber sehr verwundert, dass er immer wieder auf Shizuto Masanuga (1925–1981) angesprochen wurde, aber praktisch nie auf Haruchika Noguchi (1911–1976). Dieser bereits in seiner Jugend als Heiler anerkannte Begründer von Seitai eröffnete mit 15 sein erstes Dōjō (Übungszentrum), um Katsugen und Yuki (Handatmung) zu praktizieren.

Die spontanen Körperbewegungen Katsugen wurden schon in alten Texten der japanischen Religion Shintō als Furube (Zittern) und Reidō (Seelenarbeit) beschrieben. Kishi entdeckte Katsugen am Höhepunkt einer persönlichen Krise für sich und stieß infolge auf Noguchis Seitai. Masunaga war zwar mit Noguchi bekannt, er hielt aber die in Seitai angewandten Techniken für sein Konzept von Shiatsu nicht für brauchbar. Kishi konnte jedoch aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen nicht mehr weiter den Weg des von Masunaga propagierten Shiatsu gehen: Er führte Katsugen und Shiatsu zu einer Methode zusammen, die er Sei-ki nannte.

Eine immer wieder propagierte Technik in Sei-ki ist Yuki (Handatmung). Eine ausführliche Beschreibung von Yuki findet sich in Noguchis Werk Order, Spontaneity and the Body (Zensei 1985).

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Sei-ki und Shiatsu liegen meiner Meinung nach im Stellenwert der Resonanz als konsequenter weiterer Schritt von Kontakt, im Praktizieren von Katsugen und in der Anwendung von Yuki.

Autor: Oskar Peter, Shiatsupraktiker in Wien www.oskarpeter.at

 

Shiatsu und Sei-ki

Shiatsu und Sei-ki

Sei-ki und Shiatsu sind eindeutig verwandt. Akinobu Kishi selbst war ein großer Shiatsu-Meister bevor er Sei-ki entwickelte und viele Menschen, die jetzt mit Sei-ki arbeiten, sind durch Shiatsu dahin gekommen.

Doch es stellt sich immer wieder die Frage über die Beziehung zwischen Shiatsu und Sei-ki. Manche sagen, dass die beiden sehr unterschiedlich sind, andere, dass sie im Wesentlichen gleich sind.

Hier gibt es keine richtige Antwort. Nach meiner Erfahrung sind Sei-ki und Shiatsu identisch und völlig unterschiedlich zugleich.

Dies will ich anhand folgender Aspekte beschreiben:

Die Karte 

Shiatsu hat eine Karte, die man als Praktiker*in erlernt, um dieses Wissen schließlich für die Diagnose und Gestaltung der Behandlung einzusetzen. In gewissem Sinne sieht man, wo sich die Karte auf dem Individuum befindet. Für Sei-ki – Lernende gibt es keine Karte. Jede Person ist ihre eigene Karte, und durch Resonanzkontakt mit einer anderen Person kann sich diese Karte manifestieren. Dies ist ein sehr wesentlicher Unterschied in der Betonung, der enorm sein kann.

Intention 

In Shiatsu wird uns beigebracht, Absichten in Bezug auf den Klienten zu haben. Im Wesentlichen möchten wir sie heilen oder das Gleichgewicht wiederherstellen. In Sei-ki versteht es sich, dass Intention nur ein weiterer Aspekt des Geistes ist, der durchaus präsent sein kann in einer Behandlung, jedoch nicht von zentraler Bedeutung ist. Am Ende ist eine Heilung weder sinnvoll noch möglich. Durch achtsame Aufmerksamkeit und Resonanz geschieht Transformation und es ist nicht sinnvoll, in Ursache und Wirkung zu denken. Aufmerksamkeit ist der Schlüssel in Sei-ki.

Form 

Shiatsu hat im Allgemeinen eine Form, eine Arbeitsweise, die sich jedoch von Schule zu Schule unterscheidet. Sei-ki ist ausdrücklich formlos, auch wenn es minimale Ansätze von Struktur gibt. Die Praktiker*in ist der Klient*in gegenüber offen, so wie sie  ist. Daraus ergibt sich die Arbeit und nicht aus einer festen Struktur oder bestimmten Behandlungsabläufen.

Kompetenz

Shiatsu ist üblicherweise in bestimmte Hierarchien eingebunden, wie z.B. die Shiatsu-Schule mit Lehrer*innen und Lernenden, die Praxis mit Klienten und Praktiker, der Karte und den Theorien, auf und in denen sich Wissen befindet.

Sei-ki stellt diese Struktur in Frage und erkennt jegliche Erfahrung als einzigartig an. Zudem stellt es jegliche Kompetenz außerhalb des Individuums in Frage.

Autorin: Alice Whieldon MA PhD MRSS(T) SFHEA co-authored with Kishi Sei-ki: Life in Resonance, the Secret Art of Shiatsu 2011 Singing Dragon.   

Körperarbeit – König der Heilbehandlung

Körperarbeit – König der Heilbehandlung

Hat der Mensch etwas, was ihm nicht gefällt, will er, dass es sich verändert oder weggeht.

Das dürfte, grob zusammengefasst, der zentrale Beweggrund sein, warum wir zu Ärzten, Therapeuten, Wahrsagern, Heilern und Coaches gehen.

Verändern heißt für die meisten unter uns, einen vorherigen Zustand wieder herstellen oder ganz gezielt einen neuen, besseren und schöneren Zustand erreichen.

Hier liegen jedoch zwei ganz grundlegende Schwierigkeiten vor:

1. Das Leben ist ein Prozess in Veränderung. Zustände gibt es nicht, auch keine Gesundheitszustände. Wir verändern uns kontinuierlich, wir schwanken immer zwischen Tag und Nacht, zwischen stark und schwach und zwischen Freud und Leid. Nichts bleibt, wie es ist oder wird, wie es einst war, auch wenn wir gern an diesem Gedanken festhalten.

2. Veränderung lässt sich nicht forcieren. Wir können Umstände erschaffen, damit Veränderung geschieht, doch können wir das Ergebnis dieser Veränderung nicht präzise vorhersagen oder punktgenau treffen. Es bleibt immer eine Überraschung, wo wir nach einer Veränderung stehen und wie sich das Leben von dort weiter entfaltet.

Wie z.B. beim Bogenschießen. Wir schießen auf ein Ziel und können sehr viel dafür tun, dass der Pfeil genau dort landet. Kommt jedoch eine starke Windböe in genau dem „falschen“ Moment, wird der Pfeil vielleicht abgelenkt und verfehlt das Ziel.

Unser Anliegen, einen bestimmten, von uns in leuchtend bunten Farben ausgemalten Zustand zu erreichen, ist sicher natürlich und irgendwie menschlich. Wir haben nunmal die Fähigkeit, bewußt zu denken und aus der Vergangenheit in die Zukunft zu projizieren. Also suchen wir einen Weg genau dort hin. Auf dem Weg zum „Gesundsein“ fragen wir uns deshalb meist nicht als erstes, was wir tun können, sondern was wir nehmen können.
Wir lieben diese Mittelchen, die uns unseren Zielen näher bringen sollen. Vom handfesten Medikament, über Bachblüten, Heilkräuter, bis hin zu Alkohol und Drogen. Selbst eine Akupunkturnadel scheint uns ein Mittel zu sein. Wir wollen unserem Körper etwas hinzufügen, damit er sich verändert, heilt oder wieder ganz wird.

Ausgebuffte Materialisten sind wir. Wir glauben an die Beeinflussung durch Stoffe, durch Materie und lieben die Idee von Ursache und Wirkung. Nirgends wird dies deutlicher sichtbar, als bei der Gabe einer materiellen Substanz (wie Medikamente, Vitamine, Kräuter, Drogen, etc.).

Ich habe Hunger – ich esse ein Steak – ich habe keinen Hunger mehr. So einfach ist das. Eine klare Sache. Ein schönes Beispiel für Ursache und Wirkung. Doch wir sind nicht allein Materie, nicht nur Körper. Wir sind auch Geist, Seele, Energie. Wir denken und erschaffen.

Genau genommen können wir Geist und Körper gar nicht getrennt betrachten, auch wenn uns das Trennen oft hilft, klarer zu sehen.

Doch, ganz ehrlich. Wer schon einmal den körperlichen Schmerz einer nicht erfüllten Liebe erlebt hat oder das seelische Aufbäumen nach einer bestandenen Prüfung, der weiß aus eigener Erfahrung, dass Körper und Geist untrennbar miteinander verbunden sind.

Die Erfahrung zeigt: Bewege ich den Körper, bewege ich auch den Geist. Berührt etwas meine Seele, berührt es auch meinen Körper. Die Psychotherapie nutzt oft dieses Wissen und hat heutzutage reichlich zu tun. Hypnose, Mentaltraining und andere Praktiken liegen hoch im Trend um die körperliche, seelische und geistige Fitness zu verbessern. Die erzielten Effekte sind umfassend.

Doch zurück zu unserem Anliegen, einen Zustand herstellen zu wollen

Wir wissen nicht, was das Leben mit uns vorhat und wofür es gut und richtig ist, was uns gerade widerfährt oder wo wir gerade stehen. Wir können das Erreichen eines gewünschten Zustandes nicht forcieren. Um glücklich zu sein und unser Leben erfolgreich und gesund weiter zu entfalten, braucht es oft einen besonderen Schritt, das richtige Mittelchen oder eine tiefe Erkenntnis. Doch wir können uns diese Intervention in den seltensten Fällen mit unserer beschränkten Ratio herleiten. Selbst der beste Therapeut kann mit all seinem Wissen und Können nie mit vollster Treffsicherheit wissen, was für seinen Patienten in dieser Situation mit all der Individualität, die er mitbringt am Besten ist. Er wird sich immer nur annähern können. Das ist reines Wunschdenken und ja, das ist schier zum Verzweifeln und bringt all die Gedankengebäude über Gesundheit, Krankheit und Heilung, sowie über die Macht unseres Verstandes und unserer Intelligenz in unseren großen Köpfen ins Wanken.

Was wäre es doch so schön, wenn wir einfach wüssten, was gut und richtig für uns ist.

Momentmal!

Es gibt sie, die eigene Intelligenz des Körpers, des Geistes und der Seele. Was wäre, wenn wir annähmen, wir selbst wüssten am Besten, was für uns gut und richtig ist? Was wenn es eine Intelligenz des Körpers, des Geistes und der Seele sprich eine umfassende Intelligenz in uns gäbe?
In der fernöstlichen Heilkunde geht man schon seit Anbeginn der dortigen Medizinbewegung von einer solchen Intelligenz aus und arbeitet mit ihr, um bestimmte Zustände zu erreichen.
Diese Intelligenz ist tief in unserem Wesen verankert und gut vernetzt mit der Welt und der übermächtigen Intelligenz des Universums. Und ja… wir können mit ihr Kontakt aufnehmen.

Es gibt also noch weit höhere Fähigkeiten in uns, als wir so gemeinhin denken und uns zugestehen. Damit wird unsere Ratio, die alte Mimose, sicher nicht gern zufrieden sein.

Wenn wir diese, ich nenne sie mal „höheren Intelligenz“ anzapfen und ihr vertrauen lernen, werden wir im Leben viel einfacher weitergehen können in eine vielleicht notwendige Veränderung, die uns gesunden lässt oder glücklicher macht. Die nötigen Schritte, um näher dran zu sein an unseren wahren, tiefliegenden Bedürfnissen, entwickeln sich viel natürlicher. Sie werden weniger anstrengend und mit mehr Freude und Hingabe geschehen. Dann werden aus Zustände vielleicht Phasen und aus Ziele Überraschungen. Mit der Zeit schwinden die Zweifel an der Veränderung und das Vertrauen macht uns stark und mutig. So kann Heilung im Sinne von guter Veränderung geschehen.

Überall und ständig wird in diesem Sinne geheilt und jeder von uns hat das schon erfahren. Meist bekommt man es gar nicht als Solches mit, doch wir könnten keinen Tag überleben ohne die Anbindung an diese Intelligenz. Es gibt viele Ansätze, diese Verbindung zur eigenen Natur wieder zu entdecken und zu stärken. Der klügste und einfachste Weg, dies zu erreichen, geht meiner Ansicht nach über den Körper, da wir hier über unsere Sinne empfinden und den stärksten Zugang zu uns haben. Wir erleben unseren Körper seit unserer Zeugung und wir haben uns unzählige Male über unseren eigenen Körper selbst geheilt.

Schon eine einfach Erkältung heilt nicht durch die Medikamente, die man nimmt, sondern durch die Heilkräfte, die der eigene Körper mobilisiert. Um dies zu fördern, geben wir dem Körper Ruhe und Zeit. Die Medikamente oder Tees lindern die Symptome und unterstützen den Körper. Die Heilung aber macht er von ganz alleine. Genauso verhält es sich bei einem gebrochenen Bein. Wir müssen nur günstige Umstände schaffen und der Körper bringt mit genügend Zeit das Ganze wieder in Ordnung.

Unser Körper ist ein Wunder, ein hyperintelligentes Kraftwerk. Er ist das Vehikel, welches uns durchs Leben bewegt und er beherbergt unsere Seele und unseren Geist. In unserem Körper werden jede Menge Stoffe (Hormone, Enzyme, etc.) produziert, die es ermöglichen, aufgenommene Substanzen zu integrieren und sinnvoll zu regulieren. Diese Regulierungsmechanismen laufen ohne unser bewusstes Zutun ab und wir neigen dazu, sie massiv zu unterschätzen. Eine tiefgehende, nichtmanipulative Körperarbeit wie beispielsweise Shiatsu erlaubt uns, Veränderung geschehen zu lassen, weil sie Raum lässt für unsere eigene Körperintelligenz. Shiatsu lässt die Körperintelligenz sprechen und selbst entscheiden, was gut und schlecht ist, bzw. was an Substanzen, Erkenntnissen und Wahrheiten integriert und verarbeitet werden soll und was nicht.

Im fernen Osten gilt die Arbeit mit dem Körper als der König der Heilmethoden. Seit vielen tausend Jahren werden verschiedene Körperpraktiken entwickelt und verfeinert, um die Erfahrung zu machen, seine eigene Entwicklung und Heilung von innen heraus zu fördern und letztlich in seiner ganzen Kraft zuzulassen.

Eine herausragende Methode ist das ursprünglich aus Japan stammende Shiatsu, bei dem tiefe authentische Berührung in Verbindung mit einer absichtslosen inneren Haltung im Vordergrund steht. Shiatsubehandlungen sind Gespräche mit dem Menschen über den Körper. Die Berührungen sind klar, konkret und wesentlich. Der Mensch wird da berührt, wo er es gerade braucht und verlangt. Er wird auf eine Weise berührt, die in die Tiefe geht, ohne in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden. Was der Verstand dazu beizutragen hat, wird nebensächlich. Der Bauch übernimmt die Führung und genau das kann ein erfahrener Shiatsupraktiker mit seinen Behandlungen bewirken. 

Durch Shiatsu wird Veränderung nicht forciert, sondern kann, aber muss nicht geschehen.
Gesundheit wird nicht mehr als Zustand sondern als Prozess oder Entwicklung erfahren.

Was bringt das ganz konkret, wenn man beispielsweise Rückenschmerzen hat und diese loswerden will. Im Optimalfall gelangt man mit Shiatsu an den Punkt, an dem die Rückenschmerzen verschwinden, weil Umstände geschaffen wurden, wo man sie loslassen und das System sich wandeln konnte. Zudem hat man gelernt, besser mit sich, seinem Körper und seinem Geist umzugehen. Man hat gelernt zu verstehen, was zu den Rückenschmerzen geführt hat und wieso sie für´s eigene Leben wichtig waren. Man ist freier geworden, kein Opfer mehr von Symptomen und hat die Kraft, das eigene Leben zu gestalten, zurück gewonnen. Diese Kenntnis hat der Körper erfahren und nicht der Verstand. 

Unendlich viele Aspekte der Heilung übersehen wir so leicht in unserer eingeschränkten Sichtweise. Wir können sie gar nicht sehen und schon gar nicht vorhersagen. Mit Shiatsu dürfen wir lernen zu entdecken und werden überrascht sein, wie sich das Leben und unser ganz persönlicher Entwicklungsprozess vor unseren Augen entfaltet.

Autor: René Fix, Leiter des kiCollege

Übungsnetzwerk Shiatsu

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Shiatsuziele und Selbstgespräch

Shiatsuziele und Selbstgespräch

Unser Ziel am kiCollege ist es, Shiatsu in die Welt zu tragen und interessierten Menschen die beste Ausbildung dafür zu bieten. Das gilt wahrscheinlich für alle Shiatsuschulen.

Was ist die beste Ausbildung? Diese Frage ist mit die wichtigste überhaupt und es lassen sich in der Antwort sehr viele Parallelen ziehen zu der Frage

“Wer ist für mich die beste Shiatsupraktikerin?”

Die beste Shiatsupraktikerin ist für mich diejenige, der mir hilft. Punkt.
Und Helfen kann unterschiedliches heißen:

   Ich bin wieder gesund.
   Ich habe wieder Energie, um meine Herausforderungen anzugehen.
   Ich bin im Frieden mit dem, was ist.

Es ist sehr persönlich und liegt nicht immer auf der Hand. Doch wie oft machen wir die Erfahrung, dass wir ein Problem haben, für das wir Hilfe suchen und wir bekommen sie nicht. Das heißt nicht, dass derjenige, den wir aufsuchen keine gute Arbeit macht. Es heißt nur, dass wir die Hilfe nicht erhalten, die wir benötigen, um unser Problem zu lösen. Und auch dieser Gedanke ist knifflig. Weiß ich doch, dass ich selbst in der Verantwortung bin, meine Probleme zu lösen, doch auch dafür brauche ich möglicherweise Hilfe. Wenn es nur die Hilfe ist, in die Verantwortung zu gehen. 

Der für mich beste Shiatsupraktiker oder die beste Shiatsupraktikerin ist
hochkompetent,
klar in dem, was er oder sie kann,
sichtbar
und wertentsprechend.

Um es genauer zu formulieren:
hochkompetent für mein Anliegen und bezogen auf meine Person
klar in dieser Kompetenz
sichtbar für mich
wertentsprechend bezogen auf das, was mir die Lösung meines Problems Wert ist.

Es ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Ich denke so oder so ähnlich trifft das auf die meisten Anliegen und deren Bearbeitung zu. 

Ach… ein ganz besonderer Faktor fehlt hier noch: Die Flexibilität. Kein Anliegen ist wie das andere. Kein Mensch ist wie der andere. Eine Shiatsupraktikerin sollte flexible Forscherin sein und kein Anwender einer starren Methode. Es kann nur gemeinsam mit der Klientin herausgefunden werden, was Erfolg bringt. 

Die beste Ausbildung
… ist die, die für denjenigen, der sich für sie entscheidet, die richtige ist und ihm hilft bei seinem Anliegen. 

hochkompetent,
klar in dem, was sie kann,
sichtbar,
wertentsprechend,
flexibel

Wir können uns jetzt nur um den ersten Punkt kümmern. Dieser ist natürlich am wichtigsten. Die Ausbildung muss auf höchstem Niveau sein. Die Ausbilder*innen müssen sehr kompetent sein.
Das ist gegeben, nach bestem Wissen und Gewissen.

Und die weiteren Punkte sind ebenso wichtig. Das wird oft vergessen.
Entspricht das, was wir anbieten, dem, was es den Lernenden wert ist?
Sind wir sichtbar und erreichbar?
Sind wir flexibel? Sind wir bereit, gemeinsam mit den Lernenden herauszufinden, was für sie und uns Erfolg bringt?

Zu all diesen Punkten könnte ich jetzt seitenweise schreiben, doch ich halte mich zurück und konzentriere mich auf das Wesentliche. 

Wir arbeiten bei uns auf all diesen Ebenen und sehen dieses Wirkungsfeld als Prozess. Letztlich ist alles immer im Prozess, ob wir dies anerkennen oder nicht. 

Um Prozesse zu gehen und Möglichkeiten zu erkunden, ist es hilfreich, Fragen zu stellen. Je offener diese Fragen, umso großer ist deren Potential bezogen auf die Möglichkeiten, die sie aufzeigen können. 

Am letzten Wochenende haben wir uns in Heidelberg mit der großen Kunst der Zen-Kommunikation befasst. Das klingt hochtrabend, doch trifft es den Kern der Sache recht gut. Im Zentrum des ZEN stehen die Achtsamkeit und der Anfängergeist.

Was ist jetzt? Und gibt es noch etwas dazu? Und was geschieht dann? 

Meine Haltung als Fragender ist die eines neugierigen Kindes. Ich will mich mit hinein nehmen lassen in diese mir ganz neue Wirklichkeit des Antwortenden. Ich gebe nichts vor. Ich nehme nichts vorweg. Ich bin ein Forscher im Jetzt.

Gestern habe ich dazu eine kleine Selbstbefragung zu obigem Anliegen gemacht, die ich mit Dir teilen will. Ich nutzte die speziellen Fragen und Formulierungen aus dem Clean Language – also das, was ich gerade als Zen-Kommunikation beschrieben habe.
Es ist als Interview geschrieben.  

Aussage: Ich will, dass mehr Menschen Shiatsu erfahren.

Frage: Und gibt es noch etwas dazu?

Antwort: Ja, ich will, dass sich mehr Menschen mit Shiatsu erfahren, weil ich finde, dass das ein unglaublich toller Weg ist, sich mit sich, mit seinem Wesen, seinen Gefühlen und seinem Körper zu befassen. Es macht achtsam und sensibel für sich und die eigene Umwelt und Realität. 

Frage: Und dieses achtsam und sensibel sein für die eigene Umwelt und Realität ist wie was?

Antwort: Das ist Verbindung. Das ist schön. Da endet der Kampf und beginnt die Beziehung.

Frage: Und welche Art von Beziehung ist das?

Antwort: Eine mit sich. Eine mit anderen. Von Mensch zu Mensch. Masken können beiseite gelegt werden. Man beginnt, sich zu unterstützen, sich zu sehen, sich zu schätzen. Liebe. 

Frage: Und wo genau ist diese Liebe?

Antwort: In jeder Handlung. Und auch in jeder Behandlung. Da kommt die Öffnung. Da kommt das Leben in Bewegung. Es finden sich Lösungen. Loslassen.

Frage: Und was geschieht dann?

Antwort: Dann werde ich selbstbewusster. Ich werde mir meines Selbst bewusster. Ich komme auf dem Boden an, um klarer zu sehen, was es braucht. Und ich kann die anderen klarer sehen. 

Frage: Und gibt es noch etwas zu diesem klarer sehen?

Antwort: Es hat Kraft. Es lenkt nicht ab. Es geht von einer Phase in die nächste. Ganz natürlich. Es ist Entwicklung. 

Frage: Und was würde diese Kraft wollen, dass geschieht?

Antwort: Dass alle zusammen arbeiten. Was auch immer das bedeutet. Im Miteinander fühlt sich diese Kraft zu Hause. Sie braucht Inspiration. Begeisterung. Sie will entdecken. 

Frage: Und gibt es noch etwas dazu?

Antwort: Da ist ganz viel Vertrauen.

Frage: Und welchen Unterschied macht es, dies alles zu zu erfahren?

Antwort: Mit Shiatsu bin ich im Vertrauen. Es ist sinnvoll für mich. Und mein Wunsch nach mehr Shiatsu da draußen in der Welt bringt etwas in Bewegung. Und es wird klarer und sichtbarer.

Frage: Und ist das ein guter Punkt für Dich, um abzuschließen?

Antwort: Ja, danke.

Nur ein kleiner Dialog

Zusammenarbeit heißt natürlich auch, gemeinsam Shiatsu in die Welt tragen. Das machen wir am kiCollege. Das machen wir in der GSD (Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland) und das machen wir gemeinsam in unseren Shiatsupraxen. 

Jetzt höre und sehe ich immer wieder, dass viele Shiatsupraktizierende Schwierigkeiten haben, sich eine erfolgreiche Praxis aufzubauen. Das hat mich veranlasst, einen ganz speziell auf Shiatsu zugeschnittenen Kurs zu entwickeln, der dieses Problem angeht. Denn es ist möglich, mit Shiatsu seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und das bedeutet vor allem auch, dass mehr Menschen mit Shiatsu in Kontakt kommen und profitieren können von dieser wundervollen Arbeit. Da dies ein erklärtes Ziel ist von mir und uns hier am kiCollege, bieten wir Dir jetzt diesen Kurs im Onlineformat für sehr kleines Geld an. Es sollen möglichst viele davon profitieren, um in der Lage zu sein, dass geben zu können, was sie sich so lange und intensiv erarbeitet haben. 

 

Hier findest Du alle Infos zum Kurs. Wir starten am Samstag.
(Onlinekurs mit freier Zeiteinteilung)

 

Autor: René Fix, Leiter des kiCollege

Du lernst Shiatsu und willst es zur Blüte bringen?

Du lernst Shiatsu und willst es zur Blüte bringen?

Eine Anleitung, wie man sich von seinen Erwartungen löst
und ohne Druck in genussvolles lernen kommt.

 

 

Aller Anfang ist schwer.

Was für ein Satz, der uns wahrscheinlich allen mehr oder weniger durch die Köpfe geistert. Und auch wenn da etwas Wahres dran ist, begrenzt uns dieser Satz beim Erlernen und Entdecken von Neuem.

Shiatsu ist eine Kunst, ähnlich der, ein Instrument zu spielen oder tolle Möbel zu schreinern. Und oft fühlen sich die ersten Schritte nicht sehr kunstvoll an. Doch gerade diese ersten Schritte sind unglaublich wertvoll und legen den Samen für das, was sich entwickeln wird.

Wenn sich jemand auf den Weg begibt, ein guter Klavierspieler zu werden, gibt es ganz unterschiedliche Herangehensweisen, damit zu beginnen. Man kann mit einfachsten Melodien anfangen, sich ausgiebig mit Fingerübungen befassen oder einfach einen Akkord anklingen lassen. Es gibt ganze Lieder die mit einem Akkord auskommen. Es ist eine gute Idee, das Üben in gewisser Hinsicht vom Spielen zu trennen. Beim Spielen will ich frei sein, will ich Genuss spüren und mich mit den Tönen im Raum verlieren. Ganz am Anfang ist das vielleicht nur dieser eine Akkord, den ich mit Hingabe spielen kann. Wenn ich übe, will ich mit meinem Können in Entwicklung gehen. Ich übe meine Finger flüssig über die Tasten gleiten zu lassen oder Akkorde im Rhythmus zu wechseln. Auch das kann etwas sehr spielerisches haben, doch mein Fokus liegt auf dem Üben.
Das neu Gelernte kann ich dann wiederum in mein Spielen integrieren.

 

Wir machen uns oft unnötig Druck, wenn wir erwarten, während des Spiels noch nicht integriertes Können und Wissen präsentieren zu müssen. 

Ich möchte Dich einladen, diese Phase des Übens von Herzen zu genießen. Nicht nur im Shiatsu oder beim Erlernen eines Instruments, sondern überall.

Lernprozesse funktionieren immer nach folgendem Prinzip in 4 Stufen:

 

Unbewusste Inkompetenz: Ich weiß noch nicht von dem, was ich lernen kann. Es ist mir unbekannt und somit nicht bewusst.

Bewusste Inkompetenz: Ich erkenne das, was ich lernen kann. Mir wird bewußt, dass ich es noch nicht kann und darüber nichts weiß.

Bewusste Kompetenz: Das nun Gelernte ist noch nicht integriert. Ich muss es mit Bewusstheit und Konzentration ausüben.

Unbewusste Kompetenz: Das neue Wissen und Können ist nun integriert. Ich muss nicht mehr darüber nachdenken, wie was gemacht wird. Ich habe dieses Wissen und Können gemeistert.

Wo auch immer Du Shiatsu lernst, ob aus einem Buch oder in einem Kurs oder einer großen Ausbildung, Du wirst kontinuierlich auf dieser Leiter der 4 Lernstufen auf- und abmarschieren.

Es ist äußerst hilfreich, sich dies bewusst zu machen.

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SHIATSU – ganz neu

Nehmen wir an, Du hast an einem Wochenendkurs erstmalig Shiatsu gelernt, bist dort in verschiedene Techniken eingewiesen worden, hast Dich mit innerer Haltung und Meridianverläufen befasst und selbst erste Behandlungen gegeben und empfangen. Nun bist Du zurück in deinem Alltag und willst das neu Gelernte an Deinen Freunden üben. Du wirst Dich nun mit dem meisten Wissen und Können irgendwo zwischen bewusster Inkompetenz und bewusster Kompetenz befinden. Doch es gibt immer auch Aspekte, die schon integriert sind oder gar vor dem Kurs schon da waren.

Und jetzt müssen wir zwei Situationen unterscheiden:

A) Du willst einem Freund eine Behandlung geben

B) Du willst z.B. eine Technik üben

A: Willst Du einem Freund eine Behandlung geben, solltest Du aus Deiner unbewussten Kompetenz heraus handeln. Wenn Du das nicht tust, wird in Dir Druck und Unsicherheit entstehen.  In dieser Behandlung wird nicht explizit geübt, sondern gespielt. Du gehst mit Dir in Kontakt, gehst mit Deinem Partner in Kontakt, gehst in Berührung und lässt das Bedürfnis, das neu Gelernte „richtig“ umzusetzen, los. Wenn die Meridianverläufe noch nicht sitzen, kann es Dir egal sein. Lass Dich auf das ein, was Du spürst und es wird das in die Behandlung einfließen, was schon in Dir ist. Lass Dir Zeit und geh in echte Begegnung. Die Technik und das Wissen ist immer zweitrangig. Handelst Du aus Deiner unbewussten Kompetenz heraus, kannst Du die „weichen“ Aspekte des Shiatsu geschehen lassen. Diese Aspekte sind in jedem von uns angelegt und benötigen kein Buch und kein Skript. Wir sind Mensch. Wir können begegnen, berühren und kommunizieren. Wir können in Resonanz gehen und tun dies ständig und oft natürlich völlig unbewusst. Wenn Du dies in den Vordergrund stellst und dann Schritt für Schritt das Können und Wissen aus Beispiel B integrierst, wirst Du von Anbeginn wundervolle Behandlungen geben.

B: Willst Du z.B. eine Technik üben, mach Dir bewusst, dass es darum geht, etwas Neues zu erlernen oder neu Gelerntes zu integrieren. Du kannst an diesem Punkt nicht kompetent sein. Somit besteht auch nicht die Notwendigkeit, dies von Dir zu erwarten.

Es ist wichtig, dies klar an Deinen Übungspartner zu kommunizieren. Ihr trefft Euch zum Üben, um Neues zu lernen und gegebenenfalls zu integrieren. Das nimmt Dir den Druck und die Angst, Fehler zu machen.

Apropos Fehler. Mach sie!

Wenn Du Dich auf sicherem Terrain bewegst, raubst Du Dir die schönsten Lern- und Entwicklungschancen. Je mehr Fehler Du machst, umso mehr wirst Du lernen. Und es sind die Fehler, die ins Bewusstsein dringen, die Dich voran bringen. Daher ermutige Deinen Übungspartner, Dir konstruktives Feedback zu geben und Dich so zu unterstützen. Wir alle brauchen Unterstützung.

Hast Du schon einmal ein kleines Kind beim Krabbeln oder Laufen Lernen beobachtet? Da macht es nicht klick und das Können ist da. Es ist ein Prozess mit unzähligen Fehlern und viel Unterstützung der Eltern. Und irgendwann rennen die Kleinen los, mühelos und frei.

Der hier aufgezeigte Prozess bezieht sich übrigens nicht nur aufs Anfangen. Das System ist immer das Gleiche, auch wenn man schon jahrelang Shiatsu macht und tausende Behandlungen gegeben hat. Man geht auf eine Fortbildung und lernt etwas Neues. Damit geht man in den Prozess bis es sich integriert.

Um also mit Freude und Kontinuität am Ball zu bleiben, solltest Du ein ausgewogenes Verhältnis von Üben und Spiel anstreben. Triff Dich nicht nur zum Üben mit Gleichgesinnten, Mitlernenden und Freunden, sondern auch zum genussvollen Shiatsu geben (und nehmen) – ohne Erwartungen, ohne Ziel, ohne Skript und ohne Zeitplan.

Als kleine Erinnerung hier nochmal die wesentlichen Aspekte von Shiatsu:

Erst wenn wir das umsetzen, wird es wichtig, wann wir wo mit welcher äußeren Technik arbeiten.

Viel Erfolg auf Deinem Weg.

Autor: René Fix, Shiatsupraktiker und -Lehrer, Leiter des kiCollege 

Das Tun und Nicht-Tun im Sei-ki

Das Tun und Nicht-Tun im Sei-ki

Im Laufe der Jahre wurde in unzähligen Sei-ki-Workshops und Diskussionen gesagt, dass das Herz von Sei-ki Nicht-Tun sei. Während Kishi an einer Person arbeitete, zeigte er oft auf einen Punkt und sagte so etwas wie “hier gibt es nichts zu tun”, und dies ist „Nicht-Tun”, “nicht nötig, hier etwas zu tun“. Doch was bedeutet das eigentlich?

Das Nicht-Tun im Üben von Sei-ki kann manchmal eine Art schlaffes Nichts sein, ohne Konzentration oder Gefühl. Dies kann durchaus eine wichtige Phase im Lernprozess sein, ist aber nicht das Ziel. Nicht-Tun ist auch nicht eine Art Aktivität, die quasi durch äußere Stille oder Nicht-Manipulation belegbar ist. In der Regel ist hierin sogar reichlich Tun.

Eine Sei-ki-Sitzung kann sehr aktiv aussehen. Die Arbeit kann sogar durchaus physisch erscheinen. Nein, im Nicht-Tun geht es darum, den Moment einzufangen und Veränderungen zu erkennen. Das Nicht-Tun kann eine Millisekunde dauern. Es kann sich auch durchaus jenseits der Zeit abspielen. Aber es ist wesentlich.

Es gibt im Sei-ki natürlich auch viel Tun. Die Klientin kommt in die Praxis und es findet Vorbereitung statt. Beide lassen sich auf der Behandlungsmatte nieder. Ich, als Behandlerin, bewege mich hin zu der Klientin. Es gibt ein Tun, um den richtige Abstand zu finden, den ersten Punkt. Wenn ich den Atem beobachte, ist auch da ein Tun. Ich beschließe, zuzusehen, zu berühren, zuzuhören, mich einzulassen. Dies alles kommt von meinem Willen. Es ist meine Wahl, ja meine Handlung. Auch wenn die Aktivität selbst vielleicht gering und ruhig ist.

In Resonanz mit der Klientin wird es fließend und leicht. Es scheint weniger Tun zu geben. In jedem Fall ist jetzt weniger Anstrengung vorhanden. Die Punkte zeigen sich. Das Gefühl kommt zu mir. In diesen Momenten jenseits der Zeit gebe ich mich hin, ich lasse los. Während die Schritte dort hin aus der Kraft des Willens entstehen, ist die Hingabe… nun einfach Hingabe. Den Rahmen dafür bildet das Bemühen. Es ist ein Paradox: Bemühung bis zur Aufgabe, der Hingabe, dem Loslassen.

Das Nicht-Tun im Sei-ki hat viel mit dieser Hingabe zu tun, doch ist das nicht alles und auch nicht das Wichtigste. Der entscheidende Punkt ist, dass, wenn Du erkennst, wie es für die andere Person ist, Du genauso in diesem Moment erkennst, dass es in der Tat nichts zu tun gibt.

Dies ist keine therapeutische Strategie oder Technik oder Herangehensweise. Es ist vergleichbar damit, wenn Du z.B. erkennst, dass eine andere Person (oder auch Du selbst) in einer ausweglosen Lage steckt, einem Dilemma und es bleibt Dir nichts, als dies anzuerkennen. Du weißt, es gibt jetzt nichts zu tun, gar nichts. Und dies ist nicht das Erkennen einer Art von Sinnlosigkeit wie in „es hat keinen Sinn, etwas zu tun“. Tatsächlich gibt es hier ganz endgültig und gar nichts zu tun.

Dies erfordert eine besondere Art geschulter Beobachtung, die sich im Sei-ki-Training übt. Bei der vollständigen Beobachtung dessen, wie es ist, kommt die Veränderung. Du kannst diese Veränderung nicht erreichen, durch den Einsatz einer bestimmten Technik. Du kannst diese Veränderung auch nicht ermogeln, indem Du scheinbar nichts tust, während Du tatsächlich versuchst, eine Veränderung herbeizuführen. Dies ist oft das, was die etablierten therapeutischen Ansätze versuchen. In dieser Hinsicht – und das ist sehr wichtig – ist Sei-ki keine Therapie. Obgleich die Ergebnisse wie eine Therapie aussehen.

Sei-ki erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis dieses Zusammenhangs, sondern es braucht das verkörperte Wissen, dass ein aktives Herbeiführen von Veränderung weder möglich noch relevant ist. An dem Punkt des plötzlichen Erkennens verspürst Du ein kleiner Freudensprung beim Sehen genauso wie beim Gesehenwerden. Das ist Nicht-Tun. Und zwar nicht, weil Du plötzlich aufhörst, etwas zu tun, um es nicht zu tun, sondern weil es hier nichts zu tun gibt.

Wenn Du die Sonne untergehen siehst, kannst Du nichts tun. Du würdest nicht mal auf die Idee kommen, dass es in Deiner Macht läge, diesen Sonnenuntergang irgendwie zu beeinflussen. Es mag Dir nicht gefallen, dass die Sonne untergeht und Du wünschst Dir vielleicht, dass dieser schöne Moment für immer bliebe, doch ganz sicher setzt Du keine ausgefeilten Strategien ein, um an dem Vorgang etwas zu ändern.

Doch im Kontakt mit anderen Menschen ignorieren wir dies in der Regel. Wir bilden uns ein, dass wir erfassen und verändern können. Wir erkennen die Wahrheit nicht, wie sie wirklich ist. 

Im Sei-ki lernt man wahre Beobachtung. Man lernt den Punkt des Nicht-Tuns zu erkennen.

 

Autorin: Alice Whieldon MA PhD MRSS(T) SFHEA co-authored with Kishi Sei-ki: Life in Resonance, the Secret Art of Shiatsu 2011 Singing Dragon.  For workshops and sessions see: www.AliceWhieldon.com

Faszienlösung und die Integration ins Shiatsu

Faszienlösung und die Integration ins Shiatsu

Einführung

Ich habe vor ungefähr 26 Jahren von den Faszien erfahren und war von Anfang an fasziniert von ihrem Wesen, ihrem Verhalten und ihrem Heilungspotenzial. Daher begann ich sofort die Techniken zur Faszienlösung in meine Shiatsu-Sitzungen zu integrieren. Mit jeder Behandlung entdeckte ich mehr und mehr, was für ein fantastisches Werkzeug es war. So einfach, so natürlich und so außerordentlich effektiv in der Unterstützung des Heilungsprozess meiner Empfänger.

 

Faszien und ihre Charakteristik

Faszie ist der allgemeine Begriff, mit dem alle Bindegewebe in unserem Körper bezeichnet werden. Es kann auch als „extrazelluläre Matrix“ bezeichnet werden.

Das Besondere an Faszien ist, dass es sich um eine einzelne glatte Hülle handelt, die sich in einem dreidimensionalen Netz im ganzen Körper von Kopf bis Fuß ohne Unterbrechung bis hin auf die Zellebene ausbreitet. Faszien umfassen, trennen, unterstützen, verbinden und schützen alle Strukturen unseres Körpers und versorgen sie mit Zusammenhalt.

Es wird angenommen, dass der Körper seine Form behalten würde, wenn alle Körperstrukturen mit Ausnahme der Faszien entfernt würden. Die Faszie hat daher einen wichtigen Zweck, da sie dem Körper erlaubt, seine normale Form zu behalten und somit die lebenswichtigen Organe in ihrer korrekten Position zu halten.

Ein weiteres wichtiges Merkmal von Faszien ist die Tatsache, dass sie tief verbunden und nicht nur mit unseren dichteren Strukturen verwoben sind: Knochen, Muskeln, Bändern, Organen usw., sondern auch mit unseren erweiterten Strukturen: emotionalen, mentalen und spirituellen Ebenen.

Außerdem wird die Energie, die mit Traumata und / oder Stress auf allen Ebenen verbunden ist und nicht gelöst und in unser System integriert ist, im Fasziengewebe eingeschlossen und festgehalten.

Es gibt auch eine tiefe Verbindung zwischen Faszien und Meridiane, da die Freisetzung von Faszien den Energiefluss in den Meridianen beeinflusst und der Energiefluss in den Meridianen die Freisetzung von Faszien verbessert.

 

Zusammensetzung der Faszien

Faszien bestehen aus drei Grundelementen:

1. Zellen

2. Fasern

3. Extrazelluläre Matrix

1. Zellen

Das Faszien- / Bindegewebe hat eine Vielzahl von Zellen

a. Zellen, die der Bildung und Aufrechterhaltung der Matrix zugeordnet sind (Fibroblasten, Osteoblasten usw.).

b. Zellen, die der Abwehr des Organismus zugeordnet sind (Makrophagen, Mastozyten, Leukozyten).

c. Zellen, die speziellen Funktionen zugewiesen sind.

2. Fasern

Die Fasern werden je nach Zusammensetzung und Struktur in drei Grundtypen unterteilt:

a. Kollagenfasern: Diese Art von Fasern ist im menschlichen Organismus und im Fasziengewebe am stärksten vertreten. Kollagenfasern stellen 70% des Fasziengewebes dar, sie sind flexibel, aber nicht elastisch, sehr widerstandsfähig gegen Zugkräfte und weniger komprimierbar.

b. Elastische Fasern: Elastinfasern sind lang, dünn und zeichnen sich durch eine sehr hohe Elastizität aus: Sie können sich bis zu 150-fach strecken. Sie werden hauptsächlich auf der Ebene von Bändern, Sehnen, Haut, Arterien, Lungen usw. gefunden.

c. Retikelfasern: Sie bilden das „Gerüst“ für die anderen Zellen.

3. Extrazelluläre Matrix

Die extrazelluläre Matrix ist eine Matrix aus amorphem Material, die als Grundsubstanz bezeichnet wird: ein kompaktes Gel, in das Fasern und Zellen eingetaucht werden. Die Fasern verleihen der Matrix strukturelle Stabilität.

 

Faszienbeschränkung

Alle Arten von Traumata und ungelöstem Stress, physischer, emotionaler, mentaler und spiritueller Art, können Faszien binden, was zu einer Einschränkung einer oder mehrerer der energetischen Ebenen der Person führt.

Faszien reagieren auf Traumata und Stress, indem sie sich zusammenziehen, um den Körper zu schützen: Kollagenfasern werden verdickt, um dem Gewebe, das Stress ausgesetzt ist, zusätzlich Stabilität zu geben

Es ist interessant, an dieser Stelle zu bemerken, dass, unabhängig davon, welches Trauma oder Stress wir auf welcher Ebene auch immer erleiden, es unweigerlich in unserem physischen Körper somatisiert wird.

Faszienbeschränkung verursacht:

– Schmerzen

– Kontraktionen

– Einschränkungen im Bewegungsbereich

– Funktionsstörung von Organen und Körpersystemen

– Fehlausrichtung der Körperstrukturen und

– Fehlfunktion im gesamten System

Da Faszien eine einzigartige Hülle und ein miteinander verbundenes Netz sind, wird die Einschränkung von Faszien in einem Körperteil im Laufe der Zeit in andere entfernte Körperteile übertragen.

 

Faszienlösung

Um Faszien zu lösen, lehnen wir nicht mit Gewicht, sondern verwenden eine sehr leichte Berührung: Wir legen einfach Hände, Daumen und Fingerspitzen auf den Körperteil, an dem die Faszie eingeschränkt ist. Wir hören, stimmen ab und folgen der Bewegung der Faszie in Richtung Lösung.

Eine sehr einfache Technik, die jedoch erfordert, dass wir:

– ausgerichtet und zentriert sein, in unserem Körper / Geist vollständig präsent sein;

– in Beobachtung und Einstimmung mit dem gesamten Energiesystem des Empfängers sind;

– nicht die Absicht haben, „das zu korrigieren, was falsch ist“, sondern präsent zu sein, um die Lösung der Faszie zu unterstützen und zu begleiten;

– der Faszienbewegung zu folgen, ohne  selbst zu entscheiden, in welche Richtung die Lösung erfolgen soll.

Da die Faszie sowohl mit unseren dichteren als auch mit den erweiterten Strukturen tief verbunden ist, kann die Faszienlösung äußerst effektiv sein, da dichtere Strukturen in ihren normalen physiologischen Anpassungsbereich zurückkehren können, um Schmerzen zu lindern und die Menge und Qualität der Bewegung und Funktion zu verbessern. Zudem wird es den feineren, ausgedehnteren energetischen Strukturen (emotionalen, mentalen und spirituellen Ebenen) ermöglichen, zu ihrem normalen Schwingungspotential zurückzukehren.

Da wir bei der Faszienlösung nicht mit Gewicht lehnen müssen, können wir unsere Empfänger in Fällen behandeln, in denen Shiatsu schmerzhaft, gefährlich oder einfach nicht geeignet wäre, z. B. akute Schmerzen, Entzündungen, Knochenbrüchigkeit, Krampfadern, Verletzungen, Fibromyalgie, rheumatoide Arthritis usw. 

Faszienlösungen werden im ganzen Körper in alle Richtungen durchgeführt, je nachdem, wo sich die Einschränkung befindet.

 

Überlegungen und Schlussfolgerungen

Abschließend möchte ich auf die Analogien und Ähnlichkeiten zwischen Shiatsu und Faszien hinweisen, die meiner Ansicht nach die Integration dieser beiden Ansätze so natürlich machen:

Beide haben eine ganzheitliche Herangehensweise an das Energiesystem: Shiatsu durch das Meridiane / Funktionssystem und Faszien ist ein „Eins“ -Gewebe, das sich im Körper bis auf die Zellebene ausbreitet.

Beide basieren auf dem Grundsatz: „Sein und Nicht-Tun“:

Wir geben den Empfängern unsere volle Aufmerksamkeit, hören ihnen zu und unterstützen sie, um ihre Heilkraft anzuregen, aber wir tun nichts für sie.

Bei beiden Ansätzen müssen wir die Möglichkeiten unserer Empfänger und ihre Widerstände respektieren.

Wesentlich für beide Ansätze sind, wie bereits erwähnt, die Ausrichtung, unsere ständige Anwesenheit, Beobachtung und das Zuhören, die Qualität unserer Berührung und die Abstimmung mit dem gesamten Energiesystem.

Wir können alle unsere Shiatsu-Werkzeuge verwenden und integrieren, um das Lösen der Faszien zu fördern: Meridianfunktionen, Kyo-Jitsu-Bewegung, Mutterhand und Kindhand, Absicht usw.

Wir können daher schlussfolgern, dass Shiatsu und Faszien vollständig integriert werden können und dass ihre Kombination unser Interventionsfeld erweitert.

Die Ergebnisse, die wir in einer Shiatsu-Sitzung erzielen, können durch die Faszienlösung verbessert werden und auch längerfristig wirken.

Die Faszienlösung bewirkt tiefgreifende Veränderungen in unserem Energiesystem, da durch die Lösung der in ihrem Gewebe eingeschlossenen Energie emotionale Muster und Glaubenssysteme freigelassen werden können, die für unser gegenwärtiges Leben nicht mehr relevant sind und unser Lebenspotential begrenzen. Shiatsu hilft durch seine besondere Art der Berührung und seinen ganzheitlichen Ansatz, diese wichtigen energetischen Veränderungen zu integrieren und zu stabilisieren.

Autorin: Gabriella Poli, Rom

Syo Diagnosis – The Indivisibility of Diagnosis/Treatment

Syo Diagnosis – The Indivisibility of Diagnosis/Treatment

In Shiatsu, diagnosis and treatment are the same.
Diagnosis is treatment; treatment is the process of diagnosis. Masunaga and Kishi both stressed this point; it is the Japanese Shiatsu way and for Kishi this was the dynamic moment of Seiki Soho. But, it can be hard to achieve in practice.

Our modern, western language and ways of thinking tell us that we can separate diagnosis and treatment. The English language certainly does, other European languages may have nuances I know nothing about, but my guess is that they are essentially the same on this.  In any case, language does not map onto reality piece by piece. The word ‘table’ has no actual relationship to the thing that is or is not a table; ‘me’ is the name I call myself, it is not who/what I am.

The fact that we use two words, ‘diagnosis’ and ‘treatment’, gives the impression that actual diagnosis and treatment can be separated and performed as distinct steps, but that impression is an incorrect reading of reality and, as a side-effect, misunderstands a basic tenet of Shiatsu, the thread of which we pick up in Seiki. The split runs deep in our psyches and undermines the hands-on work unless we work hard to stop it.

Language represents a shared way of interpreting the world. It gives meaning, so we can operate in apparently coherent and collaborative ways. But this coherence is the merest gossamer covering, hiding the unimaginably powerful dynamics of eternity. That thin web of meaning is fragile, and it reflects only a tiny fraction of what is true. A film in front of our eyes, it obscures and distorts.

The contract we have with each other as social beings operates within this distortion. It has its uses and enables some community and stability. But it is also a menace because it filters what we know of the world and reduces it; it is a substitute for reality that muffles us from the zing and colour of life; it gets in the way of real relating and is very hard to escape from. In the end it kills most of us. Kishi told me he had only ever known one person die from actual old age, most people die from some kind of suicide.

It takes a huge task of will, or the intervention of a cataclysmic event, to get away from the dualistic thinking that separates syo diagnosis into two steps. In separating, we miss the moment; the meeting with infinity that Shiatsu, certainly Seiki (Soho) offers.  Since the work is all in the timing – ki do ma – that is everything.

Splitting diagnosis and treatment is a basic tenet of modern, western medicine and it can be life-saving in that context. Doctoring is about seeing what is wrong and then addressing the symptoms and, sometimes, the cause.

But the Shiatsu of Masunaga and the Seiki of Kishi might look like healing but were never meant to be medicine. We make them medical by interpreting the form through the filter of modern, western thinking. Masunaga’s Shiatsu, his king of medicine aimed to use dualism to get past dualism and Kishi’s contribution is that he achieved it with Seiki Soho.  But working against this, all the time, like wading through a quagmire, is this model of medicine we are familiar with in concert with our language structure. They pull diagnosis and treatment apart and time and again, making it hard for us to really appreciate what the Japanese masters regarded as so basic it did not need to be said.

This appreciation of reality and language is not the sole preserve of the east. Western theology points to it repeatedly and philosophers, at least as far back as David Hume (1711-76) have told us that there is no such thing as cause and effect; it is a connection that takes place in our imagination, not in fact.

And you may, at this point be thinking, ‘but of course there’s cause and effect…I put the kettle on – it boils!’  Yes, of course you are right. This is how we operate in daily life. It is hard-wired into us and it has value.  But that does not make it true except in a mundane way. It is not the only truth. Slow it all down….slowly……….slowly………………slowly and we see that something else is going on; or nothing. There are spaces; everything is just itself.

Diagnosis and treatment might have been separated at first in order to make teaching easier. It is relatively straightforward to explain something in linear terms. It has its place and, even with Shiatsu, step by step exercises can provide a framework that helps us start to feel and understand. But it is an elementary stage we must avoid getting stuck in.

The problem was given a boost, worldwide, by the spread of the printing press in the 16thcentury which was a stage in the externalisation of knowledge. I am not denouncing the book, but it had unintended consequences. Writing things down started out as a useful aide memoir for the learned and became a straightjacket that places more authority on the fixed word than on the experience. The Word is a vital part of our evolution, but we need to use the dynamic it sets up to develop and not stagnate.

This is an over simplification; the briefest of histories. In short, the separation game was already well established in the west when Shiatsu came along in Japan, just 40 years or so after that country, closed for over 200 years, opened its doors to the outside world and began consuming western ideas in hungry gulps, fearful of being left behind. Shiatsu is a 20thcentury take on touch therapy and, ironically, owes its popularity to language. It is because it was described in western physiological terms that it spread.

This was done in the 1940s during the American administration in an attempt to differentiate Shiatsu from massage and have it recognised under its own license. The researchers, including Namikoshi and Masunaga, found a way. They knew they had not nailed the essence of Shiatsu but some of them decided it was good enough for the moment; it served the purpose at hand.  With plausible-sounding explanations, which are not exactly wrong but not exactly right, it was possible to roll out a training at Namikoshi’s Japan Shiatsu School.  He knew that once it was explained in western terms, it could be monetarised. The cost was that the heart went out of it. Masunaga left to pursue his own way of explaining and working with Shiatsu and Kishi worked with him for ten years, then left with his own development of the Shiatsu tradition, Seiki.

When Kishi talked of Namikoshi’s touch, it is evident that this was a long way from what his school taught. It was in keeping with the inner arts of Japan which were not directly spoken; like Shinto, the heart of Japan, the shrine behind the outer, Buddhist temple and trappings. We know we cannot speak of this, only experience it, but those who seek and see will follow the little path behind the Buddha, into the hills, to the rocks and trees and dark, to the mirror and the kami…..

Kishi was astonished and impressed by the western ability to articulate the inner, we can’t do that, he told me, showing me a documentary about western classical music in which musicians spoke of their work, listen to that! A Japanese would never be able to explain that, we speak in metaphors, never exactly saying. We find this so impressive.

It is a real offering to the world: being able to explain. It comes at the centre from the opposite side of meaning to the quiet way of the Japanese. Both have their upsides and dangers. The hints and feather-touch require us to be quiet and practiced in listening for the still small voice in order to follow it. Bellowing, clumsy westerners are not always in a place to recognise the inner.

Conversely, the literal, the detailed, the explained can leave poetry behind as it fills in all the gaps; removing doubt. When the poetry is scared off by the heavy steps of utility, the heart of the thing we thought we had will die. And yet it is helpful to be able to say what we mean. It is part of how we become ourselves and learn. Understanding the differences and marrying the best in both is quite difficult.

Westerners recognised something in Shiatsu that they wanted. When they tried to study, few if any were permitted to enrol in Namikoshi’s official school. But Masunaga allowed some to join his postgraduate course; he had a separate stream for westerners. He thought them ill-equipped – not only had they no license, so could not work in the public clinic, but they lacked subtlety. He did not recognise the construct of meaning from which they operated and they, in turn, read his work through their filter and did not always catch the nuances.

In transferring what they observed and heard from Masunaga (and from Kishi, who taught many of those who came to see Masunaga in the late 1970s and early 1980s such as Ohashi and Suzaki) into western categories of thought, these students did a good job, considering. But it was and is a great deal harder to achieve than we think – both for the Japanese and for us.  We can happily share a joke and a glass of beer, but the journeys and assumptions that brought us to that meeting point are often worlds apart. Arguably this is less and less the case as globalisation flattens out difference, but it was certainly still the case with Kishi up to 2012, when he died. If anything, I wonder if the difficulties increase as we become familiar with the outward appearances of each other’s cultures.

Or perhaps the original students and translators knew the difficulty of transferring it to a new culture but understood the practice well enough, so they could use unsatisfactory terms and still retain the essence of the practice. Or the western categories would not allow western students to understand Masunaga’s work as it was taught. Probably a mixture of these things.  Shiatsu was translated, imperfectly but enough, perfectly but not in quantity; through touch and feeling which run deeper than words. But it has been disseminated in language that does not fit.

Syo diagnosis

Seeing the client is both recognition and balm; recognition is treatment. We do not have to do more, but this is difficult: the seeing and the not-doing are both at odds with our inherited meaning complex. Seeing things as they truly are is why we are here. We must do it as though our lives depended upon it; because they do. We can be sleepwalkers through life or we can keep on cleaning our souls; shining, shining, shining, until the obviousness of how things actually are finally has more reality for us than the drama.

This means we must stop performing a diagnosis to then apply it in treatment. You can do this, but it limits the work. Syo diagnosis might not look that different from what you do now. The line between separating things into two and operating in the dynamic tension of a paradox is tiny, tiny and ENORMOUS. What will change is the idea of what is going on which will change the whole feel of the work and what is possible within it. Clients feel that difference and love it; practitioners come, in time, to new certainty and fulfilment. 

The way to find this out in practice is by asking yourself, what am I doing? What is here? What do I feel? The answer, or maybe the diagnosis, does not matter. It is only important while you do not know. As soon as you identify what you feel, as soon as you are conscious of something, then it is meaningless, gone. By then you are on to the next question, what is this? What do I feel?….. 

The practice is in bringing the diagnosis to the surface and letting it go, over and over. Not in finding it and treating it. What is it you think you are treating? Reality is perfect, always perfect, oblivious to our tinkering. When you ‘treat’ it, you miss it, you trap it, you name it and you give it meaning it does not have and keep yourself and your client imprisoned in the meaning game. Only by recognising and letting go; by finding a comfortable place with the paradox and by understanding that you cannot change reality do you start evolving again.

Syo diagnosis can only take place in the moment. As soon as you apply an idea/diagnosis to a person, then it has ceased. A person is so different from an idea that it impossible to describe in words. Syo diagnosis takes place now and now and now.

The job we have as practitioners is to keep looking; looking until we see things as they truly are. Our clients may not know it, but that is why they come to us: they want to be seen.  Even if we do not entirely understand, we must set language-meaning aside in order to attempt to see our clients.  Eventually insight and sense begin to reveal themselves. We cannot make this happen. It arrives in the clearing we make when stop filling the gaps up with stuff and refresh our vision.

Autor: Alice Whieldon MA PhD MRSS(T) SFHEA co-authored with Kishi Sei-ki: Life in Resonance, the Secret Art of Shiatsu 2011 Singing Dragon.  For workshops and sessions see: www.AliceWhieldon.com

22 Ideen für eine erfolgreiche Shiatsupraxis

22 Ideen für eine erfolgreiche Shiatsupraxis

Für viele ist es ein Traum. Eine Shiatsupraxis, die einfach läuft. 5 oder 10 oder 15 Termine pro Woche, erfolgreiche Arbeit, zufriedene Klient*Innen und Planungssicherheit für die nächsten Monate. Und für viele scheint dieser Traum unerreichbar. Wer kennt schon jemanden, bei dem das so läuft. Es sind nicht viele, die mit Shiatsu voll und ganz auf eigenen Beinen stehen und mit Stolz behaupten können:

„Es läuft richtig gut bei mir.“

Wir sind schnell dabei, Erklärungen zu finden für diese unbefriedigende Situation. Shiatsu ist nicht bekannt genug. Es wird nicht gefördert oder gar von den Kassen bezahlt. Der Berufsverband setzt sich zu wenig ein. Und, und, und.

Es wäre sicher leichter, mit Shiatsu eine erfolgreiche Praxis zu führen, wenn die Kassen zahlen würden und Shiatsu besser etabliert wäre und bekannter wäre. Doch darauf muss man sich nicht ausruhen. Was ist mit den Menschen, die es schaffen, mit Shiatsu erfolgreich zu sein? Es gibt sie. Und sie machen scheinbar etwas anders als andere.

Schauen wir uns in Kürze die Grundprinzipien des Marktes an. 

Da gibt es auf der einen Seite Menschen mit Bedürfnissen und auf der anderen Seite Menschen, die diese Bedürfnisse mit ihrem Angebot bedienen. Diese Bedürfnisse haben einen Wert. Oder besser gesagt hat hat die Lösung für das Problem, das in diesem Bedürfnis steckt, einen Wert.

Nehmen wir an, eine Klientin ist im Dauerstress, weil sie auf ihrer Arbeit gemobbt wird. Sie kann die Arbeitsstelle nicht wechseln, sucht also eine Lösung dafür, wie sie damit umgehen kann, ohne ihre Arbeitsstelle zu wechseln. Sie hat ein Bedürfnis nach Sicherheit und Frieden. Jetzt kommt diese Klientin in meine Praxis, um mit meiner Begleitung ihrem Bedürfnis zu begegnen und eine gute Lösungsstrategie zu entwickeln. Gelingt es ihr und sie kann das Mobbing beenden, ist das die Lösung für ihr Problem. Und diese Lösung hat einen Wert. Natürlich ist dieser Wert schwer in Euro auszudrücken, doch das ist letztlich das, was wir erwarten, wenn wir jemandem sagen: „Eine Shiatsusitzung kostet 70,- und es macht Sinn mindestens 5x zu mir zu kommen.“

Ist es mir das Wert?   

350,- ist viel Geld und die Klientin muss das Gefühl haben, dass diese Investition das Potential hat, eine Lösung für ihr Problem bereit zu halten. So wird innerlich der Wert von dem was man gibt, mit dem was man bekommt abgeglichen. Das ist hier natürlich vereinfacht dargestellt und wird selten so linear ablaufen, doch es läuft immer darauf hinaus.

Wenn wir Shiatsu anbieten, bieten wir Lösungen an. Wir bedienen ein Bedürfnis. Und wir sind nicht für jeden der oder die Richtige. Ich als Mann kann beispielsweise eine Frau mit Shiatsu durch die Schwangerschaft begleiten und damit von großem Nutzen sein für sie. Wenn sie jedoch mit dem tiefen Bedürfnis kommt, von einer Frau begleitet zu werden, die selbst schon das Wunder der Geburt vollbracht hat, bin ich offensichtlich nicht der Richtige für sie. Jeder Mensch hat seine Erfahrungen und Qualitäten. Die Begegnung im Shiatsu findet in Beziehung statt und lässt sich nicht auf eine technische Ebene reduzieren. So ist es essenziell, zu schauen, wer ich als Praktiker bin und wem ich dienen kann und will in dieser Welt mit meiner Kunst.

Also es gibt, wie oben schon beschrieben, das Bedürfnis und die Lösung für das Problem. Zudem gibt es die Herausforderung, dass sich die zwei Menschen, die richtig füreinander sind auch begegnen. Die Klientin, für die ich der Richtige bin mit meinem Angebot, muss mich auch finden können.

D.h. ich muss auf mich aufmerksam machen, muss mich zeigen. Ich muss mich auch in gewisser Weise bewerten lassen mit meiner Arbeit. Denn derjenige, der überlegt, für mein Angebot Geld auszugeben, wird unweigerlich in sich einen Abgleich bezüglich des Wertes seiner Investition machen.

In diesem Artikel will ich mich diesem ersten Schritt widmen und ein paar Möglichkeiten aufzeigen, die Aufmerksamkeit auf einen zu lenken. Das Ziel des Zeigens ist es, Aufmerksamkeit zu erwecken. Wenn ich die Aufmerksamkeit der Menschen habe, für die mein Angebot ein Gewinn sein kann, dann habe ich die Chance über gezieltes Informieren eine Einladung auszusprechen, zu mir zu kommen. Es geht niemals darum, Menschen zu manipulieren oder überzeugen zu wollen. Es geht nur darum sich zu zeigen und in Klarheit das eigene Angebot zu präsentieren.

 

Was kann man also tun? Es folgen 22 Beispiele aus der Praxis, unsortiert.

 

1 – Messeauftritt: Messestand auf einer Gesundheitsmesse/Frühlingsmesse/Fitnessmesse/etc. Messewände mit Tüchern abhängen, zwei Matten auf den Boden, ein Teppich, ein Stehtisch, Blumen. Drei Shiatsupraktiker*Innen. Zwei behandeln, eine spricht Menschen an. So ein Wochenende kann schnell 2000,- kosten. Allerdings sehr erfolgversprechend. Wenn jeder der drei Behandler*Innen davon 3 direkte Klient*Innen bekommt und dann in der Folge weitere durch Empfehlung, dann rechnet sich das spielend. Es ist eine Investition.

2 – Stand beim Stadtmarathon: Pavillon 3×3 Meter. Platz für zwei Behandlungsstühle. Eine Kurzbehandlung für 15,- . 3 Praktiker*Innen. Reichlich Infomaterial. Professionelles Erscheinungsbild.

3 – Tag der offenen Tür in der eigenen Praxis: Einladen über Flyer. Interessanten Vortrag bieten zu fester Uhrzeit. Sekt und Knabberkram genügt nicht. Die Hemmschwelle, in eine fremde Praxis zu gehen ist groß. Es ist also gut, wenn sich die Menschen an etwas festhalten können, was es leichter macht.

4 – Tag der offenen Tür in der eigenen Praxis: Schnupperbehandlungen zu festen Zeiten. Zwei Behandler*Innen die im Wechsel behandeln. Der/die andere begrüßt und spricht. Die Termine werden vorher ausgemacht. Online bewerben per Facebookanzeige. Kosten 200,- oder weniger.

5 – Vortrag auf Gesundheitsmesse oder ähnliches.

6 – Youtube-Video einer Behandlung. Professionell geschnitten mit guter Musik. Die eigene Qualität herausarbeiten und zeigen.

7 – Youtube-Video: Interview, entweder selbst inszenieren oder einen Youtubesender finden, der ein Interview mit dir spannend finden könnte.

8 – Youtube-Video: Infovideo zur eigenen Arbeit. So eine Art Positionierungsgeschichte erzählen. Was mache ich? Wieso? Für wen?

9 – Gutscheinaktion anbieten über eine Gutscheinplattform wie Groupon, Daily Deals etc.

10 – Gutscheinaktion über ein Gewinnspiel im Internet/Facebook

11 – Kooperation mit Yogastudio: Ein Yogastudio, das vielleicht die selbe Zielgruppe hat, könnte für dich werben und umgekehrt. Es könnte einen gemeinsamen Workshop geben oder einen Vortrag im Austausch.

12 – Shiatsu in einer Arztpraxis: 1x/Woche die Belegschaft in einer Arztpraxis behandeln. Sehr erfolgversprechend, um auch langfristig eine Kooperation mit einer Arztpraxis anzustreben. Es könnte ein Komplettpaket angeboten werden für 4 Wochen und jeweils 4 Behandlungen à 30 Minuten. Mit der Option bei Nichtgefallen nach dem ersten Termin kostenfrei zurücktreten zu können.

13 – Shiatsu in der Klinik oder im Betrieb: Regelmäßig Behandlung der Belegschaft. Die „Klient*Innen“ zahlen selbst, erhalten möglicherweise die Zeit bereitgestellt vom Betrieb.

14 – Shiatsu in der Hebammenpraxis/Geburtshaus: Babyshiatsukurs für frische Mütter

15 – Kurse an der Volkshochschule sind eine gute Möglichkeit, sich vielen Menschen mit der eigenen Arbeit zu zeigen.

16 – Shiatsu im Café: Ein Aktionstag in einem Kunstcafé. Kurzbehandlungen und Infos. Möglicherweise thematisch eingebunden in etwas, das Menschen mit ähnlichen Interessen anzieht.

17 – Shiatsu in der Straßenbahn: Menschen etwas Gutes tun und in 5 Minuten die typische Shiatsu-Berührungsqualität erfahren lassen. Gut vorbereitet sein, Flyer und Visitenkarten zur Hand.

18 – Shiatsu-Kinderkurs auf Straßenfest. Eltern und Kinder für Shiatsu begeistern, in dem sie die Leichtigkeit der Begegnung im Shiatsu wahrnehmen können.

19 – Internetblog schreiben. Erzähl von deinen Erfahrungen mit Shiatsu. Hast du eine ganz besondere Nische, in der du dich bewegst? Deine Blogartikel können vielleicht für andere, schon bekanntere Blogger interessant sein und da als Gastartikel veröffentlicht werden.

20 – 5-Elemente-Kochkurs. Hast du ein besonderes Interesse und eine besondere Fähigkeit, die du mit Shiatsu verbindest. Dies kann das Kochen nach den 5 Wandlungen sein. In einem Kochkurs kannst du Interesse wecken für deine Arbeit mit Shiatsu, bzw. für deine Person.

21 – Artikel schreiben für die Lokalpresse. Zur Praxiseröffnung oder wenn eine besondere Aktion in deiner Praxis stattfindet, kannst du eine Anzeige schalten in der Lokalpresse. Es gibt dann auch oft die Möglichkeit, noch einen Artikel von dir in der Zeitung zu platzieren. Oder du bewirbst dich um ein Interview bei der Lokalpresse.

22 – Shiatsu-Flashmob: Gemeinsam mit einigen anderen Shiatsupraktizierenden im Sommer im Park Shiatsu geben. 4 Behandlungsplätze erschaffen, die im Quadrat mit Abstand an einem gut sichtbaren und hochfrequentierten Bereich des Parks liegen. Farblich prägnant. 8 Behandler*Innen. 4 behandeln und 4 bewegen sich durch die Zuschauer und akquirieren Klient*Innen.

Es gibt noch unzählige Möglichkeiten. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Jedes Unternehmen muss investieren, um erfolgreich zu sein. Da fließt Geld und Zeit und das will einkalkuliert sein in den Betrieb einer Shiatsupraxis. Meist sind wir Einzelunternehmer*Innen mit unseren Praxen. Da fällt neben dem reinen Shiatsu geben noch so einiges an, was ebenfalls durch die Einnahmen gedeckt werden muss. Investition ist immer von Nöten. Eine Werbeaktion die direkt 2 neue Klient*Innen zu dir führt, bringt auf lange Sicht vielleicht 3, 4 oder 10 weitere Klient*Innen.

Was fällt dir dazu ein? Was kannst du noch tun? Und auf was hast du Lust?

Ich wünsche dir viel Erfolg.

Autor: René Fix, Schulleiter kiCollege

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