Shiatsuziele und Selbstgespräch

Mai 29, 2019Allgemein

Unser Ziel am kiCollege ist es, Shiatsu in die Welt zu tragen und interessierten Menschen die beste Ausbildung dafür zu bieten. Das gilt wahrscheinlich für alle Shiatsuschulen.

Was ist die beste Ausbildung? Diese Frage ist mit die wichtigste überhaupt und es lassen sich in der Antwort sehr viele Parallelen ziehen zu der Frage

“Wer ist für mich die beste Shiatsupraktikerin?”

Die beste Shiatsupraktikerin ist für mich diejenige, der mir hilft. Punkt.
Und Helfen kann unterschiedliches heißen:

   Ich bin wieder gesund.
   Ich habe wieder Energie, um meine Herausforderungen anzugehen.
   Ich bin im Frieden mit dem, was ist.

Es ist sehr persönlich und liegt nicht immer auf der Hand. Doch wie oft machen wir die Erfahrung, dass wir ein Problem haben, für das wir Hilfe suchen und wir bekommen sie nicht. Das heißt nicht, dass derjenige, den wir aufsuchen keine gute Arbeit macht. Es heißt nur, dass wir die Hilfe nicht erhalten, die wir benötigen, um unser Problem zu lösen. Und auch dieser Gedanke ist knifflig. Weiß ich doch, dass ich selbst in der Verantwortung bin, meine Probleme zu lösen, doch auch dafür brauche ich möglicherweise Hilfe. Wenn es nur die Hilfe ist, in die Verantwortung zu gehen. 

Der für mich beste Shiatsupraktiker oder die beste Shiatsupraktikerin ist
hochkompetent,
klar in dem, was er oder sie kann,
sichtbar
und wertentsprechend.

Um es genauer zu formulieren:
hochkompetent für mein Anliegen und bezogen auf meine Person
klar in dieser Kompetenz
sichtbar für mich
wertentsprechend bezogen auf das, was mir die Lösung meines Problems Wert ist.

Es ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Ich denke so oder so ähnlich trifft das auf die meisten Anliegen und deren Bearbeitung zu. 

Ach… ein ganz besonderer Faktor fehlt hier noch: Die Flexibilität. Kein Anliegen ist wie das andere. Kein Mensch ist wie der andere. Eine Shiatsupraktikerin sollte flexible Forscherin sein und kein Anwender einer starren Methode. Es kann nur gemeinsam mit der Klientin herausgefunden werden, was Erfolg bringt. 

Die beste Ausbildung
… ist die, die für denjenigen, der sich für sie entscheidet, die richtige ist und ihm hilft bei seinem Anliegen. 

hochkompetent,
klar in dem, was sie kann,
sichtbar,
wertentsprechend,
flexibel

Wir können uns jetzt nur um den ersten Punkt kümmern. Dieser ist natürlich am wichtigsten. Die Ausbildung muss auf höchstem Niveau sein. Die Ausbilder*innen müssen sehr kompetent sein.
Das ist gegeben, nach bestem Wissen und Gewissen.

Und die weiteren Punkte sind ebenso wichtig. Das wird oft vergessen.
Entspricht das, was wir anbieten, dem, was es den Lernenden wert ist?
Sind wir sichtbar und erreichbar?
Sind wir flexibel? Sind wir bereit, gemeinsam mit den Lernenden herauszufinden, was für sie und uns Erfolg bringt?

Zu all diesen Punkten könnte ich jetzt seitenweise schreiben, doch ich halte mich zurück und konzentriere mich auf das Wesentliche. 

Wir arbeiten bei uns auf all diesen Ebenen und sehen dieses Wirkungsfeld als Prozess. Letztlich ist alles immer im Prozess, ob wir dies anerkennen oder nicht. 

Um Prozesse zu gehen und Möglichkeiten zu erkunden, ist es hilfreich, Fragen zu stellen. Je offener diese Fragen, umso großer ist deren Potential bezogen auf die Möglichkeiten, die sie aufzeigen können. 

Am letzten Wochenende haben wir uns in Heidelberg mit der großen Kunst der Zen-Kommunikation befasst. Das klingt hochtrabend, doch trifft es den Kern der Sache recht gut. Im Zentrum des ZEN stehen die Achtsamkeit und der Anfängergeist.

Was ist jetzt? Und gibt es noch etwas dazu? Und was geschieht dann? 

Meine Haltung als Fragender ist die eines neugierigen Kindes. Ich will mich mit hinein nehmen lassen in diese mir ganz neue Wirklichkeit des Antwortenden. Ich gebe nichts vor. Ich nehme nichts vorweg. Ich bin ein Forscher im Jetzt.

Gestern habe ich dazu eine kleine Selbstbefragung zu obigem Anliegen gemacht, die ich mit Dir teilen will. Ich nutzte die speziellen Fragen und Formulierungen aus dem Clean Language – also das, was ich gerade als Zen-Kommunikation beschrieben habe.
Es ist als Interview geschrieben.  

Aussage: Ich will, dass mehr Menschen Shiatsu erfahren.

Frage: Und gibt es noch etwas dazu?

Antwort: Ja, ich will, dass sich mehr Menschen mit Shiatsu erfahren, weil ich finde, dass das ein unglaublich toller Weg ist, sich mit sich, mit seinem Wesen, seinen Gefühlen und seinem Körper zu befassen. Es macht achtsam und sensibel für sich und die eigene Umwelt und Realität. 

Frage: Und dieses achtsam und sensibel sein für die eigene Umwelt und Realität ist wie was?

Antwort: Das ist Verbindung. Das ist schön. Da endet der Kampf und beginnt die Beziehung.

Frage: Und welche Art von Beziehung ist das?

Antwort: Eine mit sich. Eine mit anderen. Von Mensch zu Mensch. Masken können beiseite gelegt werden. Man beginnt, sich zu unterstützen, sich zu sehen, sich zu schätzen. Liebe. 

Frage: Und wo genau ist diese Liebe?

Antwort: In jeder Handlung. Und auch in jeder Behandlung. Da kommt die Öffnung. Da kommt das Leben in Bewegung. Es finden sich Lösungen. Loslassen.

Frage: Und was geschieht dann?

Antwort: Dann werde ich selbstbewusster. Ich werde mir meines Selbst bewusster. Ich komme auf dem Boden an, um klarer zu sehen, was es braucht. Und ich kann die anderen klarer sehen. 

Frage: Und gibt es noch etwas zu diesem klarer sehen?

Antwort: Es hat Kraft. Es lenkt nicht ab. Es geht von einer Phase in die nächste. Ganz natürlich. Es ist Entwicklung. 

Frage: Und was würde diese Kraft wollen, dass geschieht?

Antwort: Dass alle zusammen arbeiten. Was auch immer das bedeutet. Im Miteinander fühlt sich diese Kraft zu Hause. Sie braucht Inspiration. Begeisterung. Sie will entdecken. 

Frage: Und gibt es noch etwas dazu?

Antwort: Da ist ganz viel Vertrauen.

Frage: Und welchen Unterschied macht es, dies alles zu zu erfahren?

Antwort: Mit Shiatsu bin ich im Vertrauen. Es ist sinnvoll für mich. Und mein Wunsch nach mehr Shiatsu da draußen in der Welt bringt etwas in Bewegung. Und es wird klarer und sichtbarer.

Frage: Und ist das ein guter Punkt für Dich, um abzuschließen?

Antwort: Ja, danke.

Nur ein kleiner Dialog

Zusammenarbeit heißt natürlich auch, gemeinsam Shiatsu in die Welt tragen. Das machen wir am kiCollege. Das machen wir in der GSD (Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland) und das machen wir gemeinsam in unseren Shiatsupraxen. 

Jetzt höre und sehe ich immer wieder, dass viele Shiatsupraktizierende Schwierigkeiten haben, sich eine erfolgreiche Praxis aufzubauen. Das hat mich veranlasst, einen ganz speziell auf Shiatsu zugeschnittenen Kurs zu entwickeln, der dieses Problem angeht. Denn es ist möglich, mit Shiatsu seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und das bedeutet vor allem auch, dass mehr Menschen mit Shiatsu in Kontakt kommen und profitieren können von dieser wundervollen Arbeit. Da dies ein erklärtes Ziel ist von mir und uns hier am kiCollege, bieten wir Dir jetzt diesen Kurs im Onlineformat für sehr kleines Geld an. Es sollen möglichst viele davon profitieren, um in der Lage zu sein, dass geben zu können, was sie sich so lange und intensiv erarbeitet haben. 

 

Hier findest Du alle Infos zum Kurs. Wir starten am Samstag.
(Onlinekurs mit freier Zeiteinteilung)

 

Autor: René Fix, Leiter des kiCollege