Shiatsu kostet Geld

Nov 10, 2020Allgemein

Shiatsu kostet Geld

Nichts ist umsonst… und das ist auch gut so. Denn Geld ist dazu da, eingenommen und ausgegeben zu werden. Wir leben in einem System, in dem wir das Geld zur symbolischen Größe für den Wert, den wir geben oder erhalten, ernannt haben. Wir tauschen nicht mehr Äpfel gegen Hühner oder Tischlerarbeit gegen Maurerarbeit. Wir bezahlen Dienste und Produkte mit Geld und erhalten Geld für unsere Dienste. Eigentlich eine schöne Sache und doch fällt es oft schwer, den Wert von etwas klar zu sehen und bereitwillig mit unserer symbolischen Gegenleistung, dem Geld auszugleichen. Noch dazu, wenn es in diesem System Mechanismen gibt, die dazu eingerichtet wurden, den Geldfluss einigermaßen zu steuern. Kosten für die eigene Gesundheit werden da z.B. üblicherweise von den Krankenkassen bezahlt. So haben wir im Laufe unseres Lebens immer wieder abgespeichert, dass diese Kosten für uns persönlich eigentlich gar keine sind, auch wenn wir Monat für Monat unseren festen Beitrag dafür leisten.
Kosten für unser Auto oder unser zu Hause fallen in eine andere Kategorie. Da müssen wir die Geldbörse selbst aufmachen, ganz klar.
Es gibt also direkte Kosten und indirekte Kosten.
Und tatsächlich gibt es auch Dinge, die nichts kosten, doch ohne Preis sind die auch nicht… aber das ist eine andere Geschichte.

Shiatsu ist in Deutschland eine Privatleistung, sprich die Kosten für eine Shiatsubehandlung werden nicht von den Krankenkassen und bis auf ganz seltene Ausnahmen auch nicht von den privaten Krankenversicherungen bezahlt.

Eine Behandlung kostet meist zwischen 60,- und 90,- Euro. Je nach Region und Praktiker gibt es natürlich auch Ausreißer nach unten oder oben. München dürfte naturgemäß teurer sein als Magdeburg.

Nicht selten geht man mehrfach in Folge zu einer Behandlung. Wir sind ja keine Maschine, bei der man einen Fehler diagnostiziert und welche man an einem Tag reparieren kann. Bei uns Menschen braucht es oft Zeit, bis sich eine Veränderung etabliert oder ein gewünschter Effekt einstellt. Wie oft man zum Shiatsu geht, hängt stark davon ab, was man für Ziele hat und wie gut man sich auf das, was man während der Behandlung und danach erlebt, einlassen kann. Ich habe schon Menschen behandelt, die mir nach Monaten erzählt haben, dass diese eine Behandlung damals einen riesengroßen Stein ins Rollen gebracht hat und sie immer noch davon zehren. Toll.
Die Allermeisten werde sicher mindestens 5 Termine im ein- bis zweiwöchigen Abstand nehmen.

Uiuiui, das sind dann schnell mal € 400,- oder mehr. Und ja, ich gebe zu, das sieht nach ner ganzen Menge Geld aus. Dafür kann man sich schon einen PC kaufen, einen Fernseher, eine Waschmaschine oder sich neu einkleiden. Auf der anderen Seite sind das nur ein paar Tage Urlaub, neue Bremsen am Auto, eine Reparatur am Dach oder irgendeine unnütze Versicherung. Man sieht, es ist alles relativ.

Wenn ich für diese € 400,- mich wochenlang „berührt“ fühle, mich in besserem Kontakt mit mir selbst empfinde, erfahre, wie ich mich entfalte und meine Wünsche angehe und vor allem mein Glück, meine Gesundheit, meine Beziehungen und meine Zukunft damit nähre, fällt es mir leicht den monetären Gegenwert zu akzeptieren. Das ist ja gerade das schöne an uns Menschen. Wir sind zwar oberflächlich rational, aber tief in uns sind wir emotionale, liebende Wesen. Wir lieben es Dinge zu kaufen und zu erleben, die uns emotional berühren und das ist wundervoll. Zu Zeiten, in denen man nicht viel kaufen konnte (wie z.B. in der DDR) hat man sich mehr auf´s Erleben verlassen und in Zeiten, in denen man alles kaufen kann (wie heute) tendiert man mehr zum kaufen. Das ist ganz natürlich, denke ich.

Shiatsu kannst Du erleben und kaufen. Du hast danach zwar nichts in der Hand, dafür aber in jeder Zelle Deines Körpers. Es lohnt sich.


Autor: René Fix, Leiter des kiCollege